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AutorenbildElternReiseZeit

1. Cancun: ein neuer Kontinent und neue Pläne

Aktualisiert: 15. Feb. 2023

Wir hatten echt Angst vor dem Flug mit Baby. An die 15 Stunden sollte alles mit Zwischenstopp in Madrid dauern. Wir machten uns Sorgen:

Was, wenn er Angst hat? Wenn er nicht schlafen kann? Wenn ihm die Ohren weh tun? Wenn es ihm nicht gut geht? Wenn er die ganze Zeit schreit? Wenn es die anderen Passagiere nervt? So viele Sorgen geisterten in unseren Köpfen umher.


Gepäck

Wie immer, war es uns wichtig, so wenig wie möglich mitzunehmen und wie immer fanden wir schon nach einer Woche es sei zu viel. Samu hat den Laptop, Festplatten und ein paar Klamotten im Rucksack. Ich habe ein paar Klamotten, die Kosmetiktasche und was zum Essen. In der Babytasche waren noch reichlich Windeln, Babyklamotten, ein Notfallfläschchen (ich stille und habe es bis heute nicht gebraucht), Schnuller (wollte er nie, also auch umsonst eingepackt), eine Mini-Notfallapotheke (Wundsalbe, Thermometer, Zäpfchen), seine Decke (war echt unnötig und sie ist groß, aber ich wollte ihm ein Stückchen "Zuhause" gönnen) und das Tragetuch zusätzlich zur Trage, die ich an hatte. Ehrlich gesagt, weiß ich echt nicht, was ich noch in Koffer hätte packen können.


Der Flug

Am 10. November morgens - es war ein Donnerstag - brachte mein Bruder uns mit den zwei kleinen Rucksäcken und der Babytasche nach München zum Flughafen. Ohne Koffer hatten wir mehr als genug Zeit. Unser erster Flug ging nach Madrid und würde nur ca. 3 Stunden dauern. Da es ein kleiner Flieger war, konnten wir leider keinen extra "Babyplatz", wie auf dem langen Flug von Madrid nach Cancun buchen. Wir konnten also nicht mal eben aufstehen um das Baby zu beruhigen. Aber wir hatten Glück. Adrian hat tatsächlich den ganzen Flug verschlafen.

Die 1:45h am Flughafen Madrid vergingen sehr schnell, weil wir ans andere Ende des Flughafens laufen mussten. Nur kurz was essen und zur Toilette und schon war das Boarding offen. Überall wurden wir mit dem Baby vorgewunken, das war echt super. Im Flieger nach Cancun, der drei Sitzreihen nebeneinander hatte, bekamen wir sogenannte "XL-Plätze" mit viel Beinfreiheit und, was uns wichtig war, eine Babywanne, wo Adrian drin schlafen könnte. Das war super. Besonders der viele Platz kam uns zugute, weil wir immer wieder aufstehen konnten, um Adrian zu beruhigen. Was nicht so angenehm für ihn war, dass ich ihn für den Start anschnallen musste und so nicht gescheit stillen konnte, wie auf dem ersten Flug, wo die Flugbegleiterin nicht unter die Decke schauen konnte, ob er angeschnallt ist. Er schrie, weil ihm diese Position nicht gefiel. Als sich das Flugzeug aber endlich in Bewegung versetzte passierte das, was man beim Autofahren kennt: Er schlief tatsächlich in dieser unbequemen Position, seinen Kopf an meine Daumen gelehnt, ein. Natürlich hat er nicht den ganzen Flug durchgeschlafen, aber doch ein paar mal und wenn nicht, war er meist zufrieden. Zwar war es für uns relativ anstrengend, ihn konstant zu bespaßen, zu trösten und zu tragen, aber wir waren super erleichtert, dass er so entspannt war. Auch das Wickeln in der Boardtoilette ging ganz gut: es gab so eine kleine Klappe, die man als Wickeltisch runterklappen konnte. Die ganzen Sorgen von vorher fielen von uns.

Ankunft in Cancun

"Krass, ist das warm!" war unser erster Eindruck nach dem verlassen des stark klimatisierten Flughafens. Und das, obwohl es schon dunkel war. Wir hatten noch die 7-Grad Klamotten aus Deutschland an. Jetzt sollten wir eigentlich vom AirBnb Host abgeholt werden. Wurden wir auch, aber mit ziemlicher Verspätung. Er kam in einem winzigen Chevrolet-Kleinwagen, in den nicht einmal ein Koffer gepasst hätte, also war es echt gut, dass wir nur die Rucksäcke hatten. Na ja, Hauptsache wir sind abends in der Wohnung ankommen. Hier war es erst 22 Uhr, in Deutschland aber schon 2 Uhr nachts. Die Musik im Fernseher lief auf Party-Lautstärke und die Klimaanlage auf stärkster Stufe. Wir machten alles aus, weil wir wollten einfach nur endlich schlafen. Die Nächte mit Adrian sind relativ ruhig. Alle 2 Stunden will er Milch und nach so einem langen Tag, wie heute mehrere frische Windeln 😅.

Am nächsten Morgen wachte ich mit zig Mückenstichen auf, die mich daran erinnern sollten, dass hier ein anderes Klima herrscht (Samu und Adrian haben übrigens nie Stiche).

Die Nacht war für uns noch etwas unruhig, da wir uns noch nicht an die Lautstärke in mexikanischen Wohnungen gewohnt hatten. Es wird nur Einfachverglasung verwendet und Lücken in der Fassade sind auch nur marginale Schönheitsfehler. So ist der Geräuschpegel eben wie draußen, was in der Natur beim Zelten ja schön ist, aber mitten in der Stadt nervt.


Erstmal ankommen

In Cancun ließen wir uns erst mal Zeit auf dem neuen Kontinent anzukommen und die Zeitverschiebung zu verarbeiten. Wir gingen spazieren und einkaufen und waren anfangs noch völlig überfordert von der Hitze.

Wir wohnten außerhalb der Hotelmeile, also weit weg von Stränden und mussten mit dem Bus dorthin. In sehr touristischen Städten befinden sich alle großen Hotels am Strand entlang und das Gebiet heißt dann Zona Hoteleria. Wir wohnten in einem normalen Wohngebiet. Die Stadtbusse sind ziemlich klapprig aber billig und funktional. Die Strände waren sehr eingenommen von den Hotels, die Wassertemperatur erinnerte uns eher an Badewanne als an Meer, was uns durchaus gefiel.



Essen kennenlernen

Es hatte aber auch einen Vorteil, dass wir so weit von der Hotelmeile wohnten: gleich in der Nähe gab es einen "Park" (auch asphaltierte Plätze mit Schatten werden so genannt) mit lokalem Streetfood. Die Tische konnten von allen genutzt werden, egal von welcher Bude man kaufte und es gab mittags und abends leckeres, billiges Essen. Der Ort war vor allem bei Mexikanern beliebt. Touristen sahen wir oft mit einem skeptischen Blick vorbei - ins nächste Restaurant laufen. Uns schmeckte es dort oder bei den Ständen vor dem Supermarkt jedenfalls sehr gut und wir wurden Stammgäste. Nur ein einziges Gericht hat mir bis jetzt nicht geschmeckt: Elote - Maiskolben. Eigentlich liebe ich die Teile. Von Rumänien bis Russland gibt es die überall in Osteueropa auf der Straße zu kaufen. Aber in Mexiko isst man die nicht einfach gekocht oder gegrillt, nein: mit einer fetten Schicht Mayo und dann in Käse gewälzt. Das war mir dann doch zu heftig.


Warum neue Pläne? Und was war überhaupt der Plan?

Ursprünglich wollten wir die ganze Zeit, also ca. 5-6 Monate an einem einzigen Ort verbringen, schließlich haben wir ja ein Baby. Trotzdem haben wir erst mal für eine Woche eine Unterkunft in Cancun gebucht, weil man sich vor Ort besser entscheiden kann und sieht für was man zahlt. Da uns die Wohnung und die Stadt Cancun nicht ganz so gut gefiel, entschieden wir uns dazu, weiterzuziehen.

Weil der Flug und die erste Zeit so gut geklappt hatte, überlegten wir uns, die nächste Unterkunft in einer anderen Stadt zu buchen und mit einem ADO (das sind die Busse, die die mexikanischen Städte miteinander verbinden) dorthin zu fahren.


Was wir schon lernen durften

  • Mittags sollten wir drinnen bleiben

  • Es gibt überall OXXOs. Das sind kleine Geschäfte mit ein paar Lebensmitteln (viele Chips, Getränke und Süßes) in denen es ganz guten Kaffee gibt

  • Wie Tacos, Quesadillas und Empañadas aussehen und schmecken 😋

  • Dass Mexikaner Agua Freaca lieben. Das ist Wasser mit Früchten, Tee oder anderen Geschmacksrichtungen und Zucker.

  • Werbung heißt hier in erster Linie laut sein. Selbst vor Apotheken stehen riesige Lautsprecher mit Diskomusik oder Werbesprüchen

  • Warmes Wasser gibt es nur bei Sonnenschein. Morgens oder nachts ist kalt duschen angesagt, da das Wasder meist auf den Dächern erhitzt wird.

  • Man sollte niemals Chips offen lassen. Es gibt so kleine Ameisen, die vielleicht einen Milimeter groß sind, aber riesige, dreieckige Maischips (Totopos) lieben.

  • Mexikaner lieeeben Mayo


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